„Ihr wollt also die Wölpebrücke für die Fahrradfahrer abreißen(?)“ Diese Unterstellung erreichte uns von einem Rethemer Bürger.
Klar, diese Brücke und insbesondere deren mögliche Sanierung ist aufgrund ihres Zustands ein aktuelles Thema. Nur woher diese Unterstellung? Wie sich herausstellte, gab es eine Mitteilung auf Social Media-Plattformen einer politischen Gruppierung. Bei dieser Mitteilung wurden jedoch Fakten vergessen, obwohl diese Gruppierung sonst Transparenz als so wichtig beschreibt. Diese Fakten sind jedoch für eine sinnvolle Diskussionen zwingend erforderlich:
Im Haushalt der Samtgemeinde wurden für den Bau der Brücke sage und schreibe 185.000 € an Kosten veranschlagt. Diesen Kosten stehen erhoffte Zuwendungen in Höhe von 60.000 € gegenüber. Im Samtgemeinderat sind mehrere Personen der besagten Gruppierung Mitglied. Diese Kosten sind somit alles andere als unbekannt.
Nur 90 m von der Radfahrerbrücke entfernt besteht eine zweite Brücke über die Wölpe. Hinter dieser Brücke biegt von Rethem aus gesehen links ein teilweise asphaltierter Wirtschaftsweg ab, der am Ende wieder auf den derzeitigen Radweg stößt. Dieser Weg ist ca. 250 m länger als der derzeitige Radweg.
Im Rat wurde zum Haushalt wegen der enormen Kosten zunächst ein Sperrvermerk beschlossen, um alle Möglichkeiten (günstigere Bauvarianten oder Verlegung des Weges) zu beraten. Dieser Variante hatten auch die Mitglieder der Gruppierung im Samtgemeinderat zugestimmt. Sollten sich die Kosten nicht deutlich ändern, wäre eine Verlegung des Radweges in diesem Bereich sicher eine diskussionswürdige Alternativ:
- Die Kosten, die bei der Samtgemeinde entfallen, könnten zum Teil genutzt werden, um den jetzigen Wirtschaftsweg zu sanieren,
- es würde auf Dauer ein teures Brückenbauwerk entfallen,
- der Radweg würde nicht mehr langweilig in einer stark befahrenen Straße, sondern in freier Natur verlaufen
- und der Natur würden Flächen zurückgegeben, da auf engstem Raum nur noch ein Weg verlaufen würde. Der Bahndamm könnte durch Bepflanzungen aufgewertet werden.
Und noch eine kleine Anmerkung zum dazugehörigen Beitragsbild: Dieses suggeriert eine Sperrung der Brücke, weshalb Alternativrouten jetzt schon notwendig wäre. Heute waren dort jedoch keine Absperrungen mehr und selbst die Verwaltung verneint eine aktuelle Sperrung.
Ist dann eine solche Aktion ein Eingriff in den Straßenverkehr, insbesondere wenn Fotos davon veröffentlicht werden?